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Herren 1 – 4 Punkte als Belohnung einer tollen Leistung

Am vergangenen Sonntag 25. November spielte unser Team seine vierte Meisterschaftsrunde in der Turnhalle Egg in Frenkendorf und musste dabei alle Energiereserven anzapfen. An der letzten Runde noch mit drei kompletten Linien angetreten, an der FB Session gar mit vier, reichte es uns an diesem Sonntag nicht mal für zwei. Das sollte ein hartes Stück Arbeit geben … Im Vorfeld versuchte ich noch, mindestens eine Aushilfe aufzutreiben, doch meine Versuche scheiterten allesamt und so blieb uns keine andere Wahl, den ganzen Tag mit Einzelwechsel zu spielen. Es war allen klar, dass wir mit unseren Ressourcen gut haushalten sollten, doch man sehe immer alles positiv, denn so viel Einsatzzeit wird vermutlich niemand mehr erhalten an einer Meisterschaftsrunde.

 

Die Gegner an diesem Tag befanden sich in der Tabelle an ganz unterschiedlichen Stellen. So bekamen wir es im ersten Match mit dem Schlusslicht TV Bubendorf zu tun, welcher aber das erste Spiel an diesem Tag gegen Mümliswil gewinnen konnte. Im zweiten Spiel wartete mit dem TV Nunningen der Tabellenzweite und ein alt Bekannter Gegner auf uns. Doch wie das auf diesem Niveau so ist und selten eine Mannschaft so wirklich konstant spielt kann eigentlich jeder gegen jeden gewinnen. So liessen auch wir uns nicht einschüchtern, weder von unseren Gegnern noch von unserer Spieleranzahl.

 

So starteten wir konzentriert in das erste Spiel und versuchten, möglichst Sorge zum Ball zu tragen. Denn wer den Ball besitzt, muss ihm nicht nachrennen! Diese Regel haben wir an diesem Sonntag nicht neu erfunden, aber sie sollte wichtig für uns sein. Schon bald merkten wir, dass in der Bubendörfer Mannschaft einiges nicht stimmte, ihre Zuordnung allem voran. Das gab uns viel Raum, um offensive Aktionen zu starten und uns zu entfalten. So dauerte es nicht lange, bis wir das Score eröffnen und kontinuierlich erweitern konnten. Gleichzeitig gelang es uns, die Angriffe der Bubendörfer grösstenteils zu verharmlosen und unseren Goalie Jonas gut zu beschützen. Für Gefahr vor unserem Tor sorgten wir eigentlich meist selbst, indem wir im Spielaufbau patzten und so den Bubendörfern günstige Torchancen ermöglichten. Unser Glück war, dass sie daraus kein Kapital schlagen konnten. Ja irgendwie schien die Luft draussen gewesen zu sein bei unserem Gegner, allenfalls hatten sie alles im ersten Match investiert!? Zu allem kam, dass ihr Spielertrainer Roger nebst seiner Verzweiflung noch zwei Tiefschüsse einstecken musste. Gefühlt war er nach dem ersten kaum wieder auf dem Feld, als es schon wieder einschlug. Ja – er konnte einem leid tun und wir hoffen natürlich, dass alles wieder in Ordnung ist bei ihm.

Mit einer komfortablen 6:0 Führung (behaftet mich nicht, leider habe ich die Matchblätter gerade nicht zur Hand) ging es in die Pause und wir waren uns einig, dass wir das meiste beibehalten sollten. Blöcke gab es ja keine umzustellen, aber die Ballverluste im Spielaufbau sollten unbedingt reduziert werden.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit war gleich zu spüren, dass die Bubendörfer diese Situation so nicht auf sich sitzen lassen wollten und machten gleich Druck. Ihr Captain fasste sich ein Herz und drückte aus ihrer Spielhälfte einen super satten Slapshot ab. Das ging zu schnell, der Ball zappelte in unserem Netz. Das schien etwas auszulösen und sie wollten mehr. Innerhalb kurzer Zeit gelang es ihnen, noch zwei weitere Tore zu erzielen. Kam jetzt unser Zerfall? Das Momentum schien gerade nicht auf unserer Seite zu liegen. Aber hier gelang unserer Mannschaft im Anschluss eine starke Reaktion und wir fanden zurück zu unserem Spiel. Von nun an liessen wir nichts mehr anbrennen und bauten unsere Führung quasi ungehindert aus. Nach dem anfänglichen Effort in der zweiten Halbzeit schien unser Gegner nun zu kapitulieren und ihr Torhüter war unseren Angriffen hilflos ausgeliefert.

So kümmerte es bei uns auch niemanden mehr, dass wir eine Zweiminutenstrafe kassierten, obwohl dies bei unserer Spielersituation eigentlich verboten war und vor dem Spiel noch ausdrücklich diskutiert wurde. Wer die Strafe kassierte muss an dieser Stelle wohl nicht erläutert werden…

Am Schluss gingen wir mit einem deutlichen 13:3 Sieg vom Feld und bedanken uns schon jetzt bei Sascha Hinni, welcher das Stängeli schoss, für ein feines Mitbringsel!

 

Schon jetzt war klar, dass wir an diesem Sonntag eine Serie reissen liessen und eine neue begannen, die Frage war nur noch welche. Es war diese Saison das erste Mal, dass wir das erste Spiel an einer Meisterschaftsrunde gewannen. Nun musste nur noch die Frage des zweiten Spiels geklärt werden.

Es war wohl allen klar, dass das zweite Spiel gegen den TV Nunningen ein anderes werden würde. Dass unser Gegner sein erstes Spiel an diesem Tag verloren hatte, konnte man interpretieren wie man wollte. Mit einem minimalen Einlaufen um Kräfte zu schonen starteten wir wiederum sehr konzentriert und es schien ein ausgeglichenes Spiel zu werden. Es gab Chancen auf beiden Seiten, doch waren es die Nunninger, welche das erste Tor erzielen konnten. Im Anschluss war es hauptsächlich unser Gegner, der das Spiel machte und seine Führung bis 4:0 ausbauen konnte. Waren unsere Reserven nun aufgebraucht? Eine erste Antwort kam kurz vor der Pause mit unserem ersten Tor. Das war ganz wichtig, hier noch ein Zeichen zu setzen.

So ging es in die Pause und wir waren uns alle einig, dass wir in den ersten 20 Minuten des Spiels mit angezogener Handbremse gespielt hatten, weil alle versuchten, ihre Energie einzuteilen. Doch nun gab es nichts mehr zu verlieren. Wir feuerten uns nochmals so richtig gegenseitig an und jeder war bereit, sich bis Feierabend so richtig abzurackern. Beine hochlagern war später angesagt.

So starteten wir voller Elan und Tempo in die zweite Halbzeit und davon schien unser Gegner sichtlich überrascht. Innert kürzester Zeit konnten wir auf 4:3 verkürzen und ich mag mich erinnern, dass ich von ihrer Spielerbank nach dem Anschlusstreffer jemanden sagen gehört habe «Mein Gott, was isch denn jetzt loos??». Da waren wir uns selbst nicht ganz sicher, was da los war, aber es machte verdammt viel Spass! Als wir dann den Ausgleich erzielen konnten wollten wir das Spiel definitiv noch gewinnen. Eine Zweiminutenstrafe gegen die Nunninger sollte uns dann zusätzlich helfen – oder auch nicht … Wir spielten sehr ungenügend Überzahl, dafür ihre Nummer 17 umso besser Unterzahl. Der Mann war kaum vom Ball zu trennen und wir schrammten haarscharf noch am Shorthander vorbei. Nur dank einem Megareflex von unserem Goalie Jonas blieb das Unentschieden vorerst bestehen. Zum Glück war danach unsere Überzahl vorbei (ja ihr habt richtig gelesen …). Abhaken und weiter geht’s, wenn nicht in Überzahl dann eben bei drei gegen drei. Doch auch die Nunninger machten ihrerseits wieder Druck auf unser Tor und so war es bereits in der effektiven Spielzeit, als es in unserem Kasten einschlug. Musste man nun das Spiel dennoch abgeben, nach solch einer starken Vorführung in der zweiten Halbzeit? Ich kenne jemanden, der ganz offensichtlich sehr entschieden etwas dagegen hatte. Unser Captain und Routinier Fink tankte sich an der rechten Bande filmreif gegen die berüchtigte Nummer 2 der Nunninger durch, musste dabei kurz neben das Feld ausweichen, knallte fast in die Strafbank bevor er dann wieder über die Bande zurück aufs Feld hüpfte, den Ball weiterhin kontrollierte und mit geschätzten 100 km/h ums gegnerische Tor kurvte um am Schluss den Ball mittels Buebetrickli im gegnerischen Netz zu versorgen. Ja heitere Fahne jetzt war da richtig was los. Es war nicht mehr lange zu spielen und wir hätten uns auch mit dem einen Punkt zufriedengegeben. Doch dafür schien die Disziplin nicht zu reichen. So ein Vorwärtsdrang war da bei uns schon zu spüren und so kam was kommen musste … Nein, eben nicht der Siegtreffer für die Nunninger. Das wäre kein würdiges Ende dieses Sonntagnachmittaginderturnhalleegginfrenkendorfmärchens. Es gelang uns gar noch der Treffer zum 6:5, was wir über die Zeit retten konnten.

Beim anschliessenden Handshake bedankten wir uns gegenseitig für dieses spannende Spiel. Natürlich waren wir glücklich, dass wir das bessere Ende für uns beanspruchen konnten und zelebrierten dies enthusiastisch mit einer Welle, zusammen mit unseren vier mitgereisten Fans!

 

Wir konnten unser Glück auch unter der Dusche noch kaum fassen und bestimmt jeder hatte mindestens fünf Mal betont, wie ge… sautoll er das nun findet! Und ja das war es auch.

Das hat wirklich ganz viel Spass gemacht und ich danke meiner Mannschaft für diesen super Sonntagnachmittag. Wir dürfen auf vieles stolz sein, vor allem auf unsere mentale Stärke, welche am Schluss den Unterschied gemacht hat.

 

Witer so Buebe!!!!!